Kinderorthopädische Sprechstunde

Herr Dr. med. Hartmut Gaulrapp, selbst Vater dreier Kinder, hat sich über viele Jahre auf die Behandlung kinderorthopädischer Probleme spezialisiert. Er ist seit vielen Jahren Mitglied der Vereinigung für Kinderorthopädie.

Seit 2018 hält er das Focus-Prädikat „Top-Arzt“ für seinen ärztlichen Schwerpunkt Kinderorthopädie.

Hat Ihr Kind krumme Beine oder einen krummen Rücken?

Neben Veränderungen der Körperform stellen Funktionsstörungen und Schmerzen die häufigsten Gründe für die Vorstellung von Kindern oder Jugendlichen beim Kinderorthopäden dar. Auch Verletzungen in Kindergarten, Schule oder beim Sport führen hierzu.

Als speziell ausgebildeter Kinderorthopäde und Kinder-D-Arzt weiß ich, dass Kinder nicht einfach kleine Erwachsene sind, sondern spezielle Erkrankungsbilder und Verletzungsmuster aufweisen, die einer speziellen gezielten Diagnostik bedürfen. 

Auf Wachstum und Entwicklung des Kindes oder Jugendlichen nehme ich besondere Rücksicht. Kinderorthopädie ist ganzheitliche und nachhaltige Medizin, die neben medizinischen auch pädagogische und soziale Aspekte berücksichtigt. 

Gesunde Hüften und gesunde Füße
– ein guter Start in ein bewegtes Leben

Mittels einer schonenden und strahlungsfreien Ultraschalluntersuchung der Säuglingshüften kann eine Anlagestörung der Hüftgelenke (Hüftdysplasie) bereits frühzeitig ausgeschlossen werden.

Auch im späteren Kindesalter auftretende Hüfterkrankungen wie der Hüftschnupfen (Coxitis fugax) oder die Lösung der Wachstumsfugen am Hüftgelenk (Epiphysiolysis capitis femoris) können im Ultraschall einfach und sicher diagnostiziert werden. Angeborene, mehr noch aber erworbene Deformitäten der Füße machen Eltern oft Sorgen. Die Untersuchung der Füße im Stehen (Abb. 1 & 2) und Gehen sowie die  manuelle Funktionsuntersuchung in fachmännischer Hand zeigen, ob therapeutische Maßnahmen  erforderlich werden oder ob kontrolliertes Zuwarten ausreicht. Nicht selten reicht ein Wechsel auf für den kindlichen Fuß geeignetes Schuhwerk (Abb. 3) bereits völlig aus.

Abb 1: Untersuchung eines Säuglingsfußes auf angeborene Zehendeformitäten

Abb 2: Knicksenkfüße

Abb 3: Schädliches Schuhwerk am Kinderfuß

Gangbild, Beinachsen und Haltung:
Wandel der Gestalt des Kindes

Ob Innen- oder Außendrehgang oder auch Spitzfußgang, scheinbaren X-Beinen oder O-Beinen – meist handelt es sich um harmlose Auffälligkeiten ohne krankhafte Bededeutung. Ein kurzer fachmännischer Check-up grenzt individuelle Entwicklungsvarianten von tatsächlichen behandlungsbedürftigen Veränderungen ab. Wachstumsstörungen der Kniegelenke sowie Fuß- und Wirbelsäulendeformitäten können vom erfahrenen Kinderorthopäden rechtzeitig erkannt werden. Klinisch bedeutsam sind hierbei Achsfehlstellungen oder Beinverkürzungen wie auch Verbiegungen der Wirbelsäule wie eine Skoliose oder Kyphose. 

Abb 4: O-Beine beim Kleinkind

Abb 5: Schwellung der Tuberositas tibiae bei M. Osgood-Schlatter

Abb 6: Testung des Beckenstandes

Abb 7: Deutliche O-Beine bei einem 14-jährigen Fußballspieler

Abb 8: Ausgeprägte aodelszente Skoliose der Wirbelsäule

Abb 9: Athletischer Körperbau bei einem 9-jährigen Sportler

Skelettalterbestimmung/Ermittlng der vermutlichen Endgröße Ihres Kindes

Mithilfe einer ausgeklügelten Software kann ich das Knochenalter Ihres Kindes genau bestimmen und die zu erwartende Körpergröße abschätzen. Dies interessiert viele junge Sportler und ihre Eltern, ist aber auch bei Wachstumsstörungen von Bedeutung.

Kinderorthopädische Vorsorge in Sport und Beruf

Als erfahrener Sportmediziner behandele ich Sportverletzungen von Kindern und Jugendlichen und biete sportärztliche und berufliche Vorsorgeuntersuchungen an. Als Kinder-D-Arzt bin ich mit der die Versorgung von Kindergarten-, Hort- und Schulverletzungen vertraut. Dazu setzen wir in unserer Praxis bei Bedarf eine moderne digitale Röntgenanlage ein. Sie müssen also nicht mehr in der Klinik stundenlang auf die Behandlung Ihres Kindes warten.

Weiterführende Informationen

Über folgende Links erhalten Sie weitere Informationen über Skoliose bei Kindern und den Kauf eines passenden Schulranzens:

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TV München, Vitalissimo Kinder-Sport, 13.05.2005

Spitzenmedizin

Süddeutsche Zeitung im Interview mit Dr. Hartmut Gaulrapp, 3.7.2014

SZ: Warum gibt es Kinderorthopäden?

Dr. Gaulrapp: Kinder haben besondere Bedürfnisse. Sie gehören nicht einfach in die Erwachsenenorthopädie. Dort heißt es oft: Kind 2 Minuten anschauen und dann Einlagen verordnen. Kinderorthopäden verfügen über spezielle Erfahrungen und Kenntnisse der kindlichen Entwicklung und bestimmte Erkrankungsformen. Und sie können meistens ganz einfach besser mit Kindern und deren Angehörigen umgehen.

SZ: Was passiert in der kinderorthopädischen Praxis?

Hier werden ganz klassische Behinderungen und Deformitäten vom Babyalter bis zum jungen Erwachsenen behandelt. Natürlich auch Unfall- und Sportverletzungen. Viele Eltern kommen gleich in die kinderorthopädische Praxis, weil sie dort spezifische Kompetenz vorfinden.

SZ: Worin besteht diese Kompetenz?

Der Kinderorthopäde macht nach seiner Facharztausbildung noch eine 2-jährige Zusatzausbildung mit Untersuchungstechniken, Operationen etc. Ganz wichtig ist, dass er kind- und elternspezifische Befragungs- und Untersuchungsmethoden beherrscht.

SZ: Wie stelle ich mir die vor?

Anders als beim Erwachsenen geht die Untersuchung eher spielerisch vonstatten; ich baue sie in Spiele ein. Für mich sind das intensive Gespräch, die Aufklärung und den Eltern ihre Ängste nehmen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Behandlung des Kindes.

SZ: Was ist mit bildgebenden Verfahren?

Auf alle Fälle sollte der Kinderorthopäde eine strahlungsarme Bildgebung bevorzugen. Wenn möglich, sollte er die Sonographie, also den Ultraschall, einsetzen. Das kann in vielen Fällen eine Röntgenaufnahme  überflüssig machen.

SZ: Welche Krankheitsbilder fallen in Ihr Behandlungsspektrum?

Das lässt sich nicht pauschal beantworten. Primär geht es mir darum, zu erkennen, ob bei den jungen Patienten Wachstum, Reifung und Entwicklung anders verlaufen als normal, ob sie also spezielle Erkrankungen haben, die dann zu behandeln sind oder die vielleicht sogar zu verhindern sind.

SZ: Welche können das sein?

Zum Beispiel die Hüftdysplasie, eine angeborene oder erworbene Fehlstellung der Hüfte. Sie tritt bei Mädchen häufiger auf als bei Jungen. Unbehandelt kann sie zu dauerhaften Einschränkungen, wie beispielsweise Hinken oder frühzeitigen Abnutzungserscheinungen, führen. Eine weitere Krankheit, die möglichst früh behandelt werden soll, ist die Skoliose. Dabei ist die Wirbelsäule S-förmig verbogen. Ohne Behandlung verstärkt sich die Skoliose und führt zu Behinderungen und Schmerzen.

SZ: Im Kopf spuken ja immer noch Vorstellungen von Babys im Ganzkörpergips und von grauenhaften Stahleinlagen – wahre Folterinstrumente. Wie ist die Realität?

Stahleinlagen gibt es nicht mehr. Überhaupt tendieren wir weniger zu Einlagen. Kinderorthopäden sind nämlich weniger dirigistisch als man glaubt. Für uns ist vielmehr der Form-Funktionszusammenhang wichtig.

SZ: Was verstehen Sie  darunter?

Der Begriff stammt ursprünglich aus der Architektur. Wir schauen darauf, dass die Funktion intakt bleibt oder wird. Das hat positive Auswirkungen auf die Form des Körpers, zum Beispiel der Wirbelsäule, der Beine und so weiter. So ist etwa bei der Skoliose-Behandlung heute nicht mehr die passive Streckung der Wirbelsäule im Korsett oder in der Physiotherapie das Ziel, sondern die aktive dreidimensionale Aufrichtung durch Derotation, die durch muskuläre Stimulation und Atemtechniken unterstützt wird.

SZ: Ist Sport das A und O?

Ja, für die Entwicklung der kindlichen Motorik und Psychomotorik ist Sport wichtig. Doch warum sollen Kinder Sport treiben, wenn die Eltern nicht sportlich unterwegs sind? Das können Sie einem Kind nicht erklären. Aber an diesem Beispiel sehen Sie, dass Kinderorthopädie auch Erziehung und Begleitung von Kindern und Eltern bedeutet. Noch Eines es möchte ich hinzufügen: der gute Kinderorthopäde nimmt sich Zeit für die Fragen und oft auch  Ängste oder Verunsicherungen der Kinder und ihrer Angehörigen. Er ist aber auch auf deren offen gestellte Fragen und insbesondere deren Nachfragen angewiesen, damit er so gut wie möglich helfen kann.

Sie haben noch Fragen?

Unser Praxisteam unterstützt und berät Sie gerne.